Über Weihnachten verholen wir uns in den Hafen von Porto Rico, der nur 2 Meilen nordwestlich von unserm Ankerplatz liegt. Warme Duschen und Landstrom, Luxus in dem wir schwelgen. Traditionsgemäß gibt es Raclette am Heligabend und auch das verspätete Weihnachtspaket fängt so langsam an Tradition zu werden. Aber davon lassen wir uns die Feier nicht verderben, schließlich haben wir ja einige Geschenke vor Ort gekauft und die Kinder sind glücklich und zufrieden.
Überhaupt sind die Kanaren ein guter Ort Weihnachten zu feiern, vorausgesetzt man feiert gerne. Am heiligen Abend feiern die Deutschen, Franzosen, Niederländer, am 1. Weihnachtstag kann man mit den Engländern gerade weiterfeiern und wer möchte, kann dann mit den Spaniern bis zum 06.01 weiter machen. Denn traditionell ist in Spanien am heiligen Abend nicht viel los und die Weihnachtsfeiertage sind mehr ein gemütliches Weihnachtsfest. Geschenke gibt es hierzulande erst am 06. Januar, also dem Tag an dem die heiligen drei Könige ihre Geschenke da brachten. Ob die das damals auch schon mit Feuerspuckern und Jongleuren taten, ist biblich wohl aber weniger belegt.
Als wir am 28.12 an unseren angestammten Ankerplatz zurück kommen, werden wir von einem Rettungskreuzer der Salvamento Maritimo umkreist. Wir werden gewarnt, dass in den nächsten Tagen hoher Seegang in die Ankerbucht stehen wird und wir erhalten die Erlaubnis an die Mole des Schutzhafens in Arguineguin zu gehen, wo wir relativ gut geschützt Sylvester verbringen.
2009. Wir sind froh über das bisher Erreichte, dennoch sind wir ein wenig frustriert. Einige der Boote denen wir zu Anfang unserer Reise begenet sind, sind längst in der Karibik und weiter. Wir haben Fernweh und träumen von neuen Zielen. Und davon zu träumen in den "Süden" zu segeln, fällt nicht schwer, denn mittlerweile wird es auch auf den Kanaren ungemütlich kühl und dunkel. Natürlich kein Vergleich zur Flensburger Förde, aber wir haben uns an Durchschnittstemperaturen von 28°C gewöhnt und fangen jetzt bei 12 ° Nachttemperaturen an zu frieren! Wir möchten Neues entdecken, uns endlich von der europäischen Kultur verabschieden, auch wenn wir Afrika hier in vielerlei Hinsicht schon sehr nahe sind. Und so werden wir in den nächsten Monaten sehr daran arbeiten, damit unsere Reise bald weiter gehen kann.
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Die heiligen drei Könige, Höhepunkt der spanischen Weihnacht...
... die hier nicht ganz so besinnlich gefeiert werden ;-) |