Um den alten Stadtkern der auf einer Halbinsel liegt fährt die historische Straßenbahn die liebevoll restauriert, öffentliches Transportmittel und Touristenattraktion in einem ist. Außerdem findet man überall Kunst, in den Straßen, auf den Plätzen und den unzähligen Galerien. Im Hafen lernen wir Andrey und Anna von der "Blagovest" (www.blagovest.metrocom.ru) kennen. Die Beiden sind auf dem Weg nach Hause, nach St Petersburg und angesichts der fortgeschrittenen Jahreszeit schon ein wenig nervös ob sie es noch vor dem Eis schaffen. Das Boot das sie haben ist bemerkenswert. Die Rümpfe des Katamarans bestehen aus Titan das sie zur Zeit der Umbrüche in Russland für 200,-$/tonne gekauft haben. In der Mitte haben sie ein ehemaliges Rettungsboot als Gondel die den Salon beherbergt, während die Rümpfe in jeweils 3 Sektionen unterteilt den vier Pärrchen zum Start je eine eigene Kabine Boten. Andrey möchte das Boot in den nächtsten Jahren überholen und umbauen bevor es dann hoffentlich wieder in Richtung Südamerika und Magellanstraße gehen soll. Wir hätten gerne noch ein wenig Zeit mit ihnen verbracht, jedoch der Herbst ist auch uns auf den Fersen.
Als wir das berühmte Cap Finisterre hinter uns lassen ist es bereits Oktober. Bajona liegt gute 40 Meilen südlicher und ähnelt La Caruna ein wenig, nur das es viel kleiner ist. Hier treffen wir Wolfgang. Wolfgang lebt seit 30 Jahren in Vigo. Nachdem seine Frau vor drei Jahren gestorben ist, hat er sein Geschäft und sein Haus verkauft und sich eine 15 Meter Stahlketsch (Zweimaster) gekauft mit der er im Frühjahr in Richtung Kanada segeln möchte. Wolfgang hilft uns einen Generator zu kaufen und versucht für uns neue Batterien zu organisieren, kurz er hilft wo er kann und ich revanchiere mich mit ein paar kleinen Holzarbeiten bei ihm. Wir bleiben fast eine Woche in Bajona auf günstigen Wind und als wir ihn bekommen, verlassen wir Bajona zusammen mit einem kanadischem Pärrchen das die letzten 10 Jahre in der Karibik verbracht hat und im Sommer über die Azoren nach Spanien kam. Er ist Elektoniker (in Rente) und berät mich mit den Batterien die speziell für die Belastung mit unseren E-Motoren geeignet sein müssen.
Hier in Povoa de Varzim haben wir endlich unsere Freunde von der Blue Nose wieder getroffen und die Kinder haben endlich wieder Gesellschaft. Später kommen noch Brigitte und Ralf mit ihrem Sohn Savardi hinzu und die Kinder nutzen jede Minute zusammen. |
|
Seit ich die Mail begonnen habe, sind zwei Tage vergangen. Der Herbst hat uns wieder eingeholt und ich schreibe diese letzten Zeilen in zwei dicke Vließpullover gehüllt. Der Wind hat aufgefrischt und kommt kühl und feucht aus nordwest. Brigitte, Sarvardi und Ralf von der "Die Zwillinge" haben sich eben verabschiedet und wollen weiter Richtung Lissabon und dann an die Algarve wo ein Wiedersehen geplant ist, Diana und Rolf, Schweden die wir in Cherbourg schon einmal getroffen hatten und über deren Wiedersehen wir uns sehr gefreut haben sind gestern nach Madeira aufgebrochen, wo sie in 5 Tagen eintreffen wollen. Wir müssen aber noch warten. Zehn Meilen vor dem Hafen, ist der untere Beschlag unseres Backbordruders gebrochen, sodass wir mal wieder kräftig am reparieren sind. Angie kämpft sich durch Berge von Wäsche und die Kinder schreien nach Schulbildung ( kleiner Scherz am Rande ;-) ). Doch mit ein wenig Glück ist unser Boot in zwei bis drei Tagen wieder flott, und wir können endlich den letzten Teil des ersten Teils unserer Reise vollenden und uns weiter in Richtung Algarve begeben, wo wir hoffentlich endlich die ersehnte Wärme und das klare Wasser zum Schwimmen finden werden.
|