T

 
 

 

News

El Hierro
 

Mitte April haben wir unser Boot endlich wieder klar für das Wasser. Die Ruderanlage ist montiert, das Unterwasserschiff gestrichen und ein paar kleine Schwachstellen verstärkt. La Palma zeigt sich von seiner schönsten Seite. Überall blüht es. Bäume erstrahlen im azurblau und die Gärten und Felder sind mit Blüten übersäht die uns fremd und exotisch sind. Dennoch, es zieht uns nach gut 10 Wochen in Tazacorte weiter.

El Hierro (die Eiserne) ist unser nächstes Ziel. Leichte und drehende Winde machen die Überfahrt zu einer zwei Tage Tour und dann macht die Insel Ihrem Namen alle Ehre. Die Küste erweist sich als rauh und abweisend. Versuche einen brauchbaren Ankerplatz im ruhigen Süden der Insel zu finden, scheitern kläglich denn die Insel fällt fast senkrecht in den Ozean ab. Bereits eine Meile vor der Insel ist die Wassertiefe meist über 1000 mtr. und selbst wenn wir so dicht an die Küste fahren, dass wir schon fast an Land springen können ist das Wasser noch 10Meter. oder tiefer und der Boden felsig. Die Insel hat nur zwei Häfen, Restinga im Südwesten und Estaca im Westen der Insel. Da ein kräftiger Nordost (die Inseldüse* mit mehr als 7 Bfr.) uns ein Einlaufen in Restinga verwährt bleiben wir für 3 Tage im Windschatten im Süden der Insel. Wundervolle Tage in denen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes einfach treiben lassen.

Am vierten Tag hat der Wind ein wenig gedreht und wir unternehmen den Versuch westlich von El Hierro in Richtung norden zu segeln.
Doch kaum das wir die Nase aus dem Windschatten der Insel genommen haben bekommen wir es ganz kräftig auf die selbige. Die Fock wird in aller eile weggepackt und wir laufen mit doppelt gerefftem Groß mit bis zu 9 Knoten am Wind.

 

* Eine Windverstärkung die durch den Unterdruck auf der Windschattenseite der hohen kanarischen Inseln entsteht.


Ostküste von El Hierro. Auch im Wasser geht es steil bergab

Eine Stunde kämpfen wir uns Richtung Westen doch der Wind will nicht nachlassen, eigentlich müssten die Auswirkungen der Düse hier nicht mehr zu spühren sein!
Ich versuche Trafik Control anzufunken, erhalte aber keine Antwort. Dann setze ich einen Funkspruch an alle Stationen ab und habe Glück, Stephan von der Cariascas meldet sich. Aktuelle Wetterinformationen hat er auch nicht, dafür aber das gleiche Problem, zu viel Wind! In 62 Tagen ist er nonstop von Kapstadt zu den Kanaren gesegelt, ein wundervoller ruhiger Törn wie er uns später berichtet und einen Tag vor seinem Ziel bekommt er es auf die Nase, willkommen auf den Kanaren!

 


Zurück zur Übersicht Weiter >