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Von Dänemark nach Portugal
 

"Elsa" geht mit uns und wir laufen zunächst Alderney, die nördlichste der Kanalinseln, an. Die Kanalinseln sind bekannt für ihr mildes Klima das der Golfstrom mitbringt, doch die Palmen mit denen man hier gerne wirbt, wirken eher deplaziert. Gemeinsam mit "Elsa" setzen wir unseren Weg nach Brest fort. Birgit und Reiner wollen dort einen Mitsegler an Bord nehmen, der ihnen beim Weg durch die Biskaya helfen soll. Doch schon mal wieder gibt es bei uns Probleme. Zwei von vier Bolzen der Ruderaufhängung an der Bb-Seite sind gebrochen und ich beschließe vorsichtshalber nach St. Peter Port auf Gernsey abzulaufen. "Elsa" funkt sofort ihre Hilfestellung rüber und geht mit uns trotz Zeitdruck mit auf die zweite der Kanalinseln. Die Stadt ist sehr schön und der Abstecher hat sich wirklich gelohnt, Reiner schweißt die Bolzen und nach einem Tag Aufenthalt geht es weiter. Die Strömung in diesem Teil des englischen Kanals ist schon sehr kräftig und je nach dem ob das Wasser gerade vom Atlantik in die Nordsee schwappt oder umgekehrt kommen wir mit 10 Knoten (1Knoten = 1,84km) voran oder stehen für 6 Stunden der Tide nahezu auf der Stelle. Nach 3 Tagen Segeln haben wir es aber geschafft, vor uns liegen 3000Sm offener Atlantik, hinter uns der englische Kanal der uns nicht wirklich geschont hat.

"Elsa" geht von Brest aus direkt über die Biskaya. Nach unseren Rudererfahrungen beschließen wir an der Küste zu segeln und immer auf gutes Wetter zu warten. Zwar ist der Weg doppelt so lange, was aufgrund des fortgeschrittenen September für uns ein Problem darstellt, doch das Risiko in der Biskaya weit ab von jeder Hilfe in Probleme zu kommen, ist uns zu groß. Nach zwei schönen Segeltagen und unserer ersten Begegnung mit Delfinen, erreichen wir die traumhafte kleine Insel "Ile de Yue" nordwestlich von La Rochelle. Eigentlich wollten wir gleich weiter, aber Sonne und traumhafte Landschaft überreden uns einen Tag länger zu bleiben. Leider machen die Bolzen wieder Probleme, einer ist wieder abgerissen.

 


Beinahe 8 mtr. Tiedenhub auf Gernsey - St. Peter Port

Also beschließen wir in La Rochell das Boot wieder trockenfallen zu lassen und lassen diesmal die Ruderaufhängung massiv verstärken. Statt der vier 8mm Bolzen werden jetzt 12mm Bolzen auf einer vergrößerten Grundplatte für die notwendige Festigkeit sorgen. In La Rochelle lernen wir Frederique mit ihrem Sebastian und ihren zwei kleinen Kindern Maluan und Titouan kennen. Sebastian ist Bootsbauer und bereitet gerade eine 12mtr. Slup (Einmaster) für die große Fahrt vor. Frederique spricht sehr gut deutsch und hilft uns wo sie kann. In den wenigen Tagen in La Rochelle entsteht eine Freundschaft und wir hoffen das wir sie irgendwann irgendwo wiedersehen werden. Einen Tag vor unserer Abfahrt tauchen dann auch Omi und Opa Eddi in La Rochelle auf. Sie sind auf dem Weg nach Spanien und haben einen Umweg gemacht um uns an bord zu besuchen. Doch die Zeit steht uns im Nacken und so segeln wir schon am nächsten Tag mit einigen Tränen in den Augen weiter. Doch wir verabreden uns nach M öglichkeit für ein weiteres Treffen in Santander an der nordspanischen Küste, zu dem es leider nicht mehr kommen sollte, da meine eltern einen schweren Unfall mit ihrem Wohnmobil hatten und, Gott sei Dank unverletzt, die Heimreise im Mietwagen antreten mussten.


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