Der Kranführer wird hinzugezogen, auch er wirft nur einen kurzen Blick in die Papiere, um seine Kollegen zu bestätigen.
Das Problem ist, das Becken für den Bootskran ist 6 Meter breit, das ist unser Boot auch! Als die Freundin meiner Eltern mit den Hafenmeister sprach, hatte sie unser Boot aber um einen Meter schmäler geschummelt, um für uns ein wenig Hafengeld zu sparen und so kam es zu dem Missverständnis, das wir nun aus der Welt schaffen mussten. Wild entschlossen, dennoch hier aus dem Wasser gehoben zu werden, schnappte ich mir unser Bandmaß und maß die Breite des Kranbeckens aus. 6,10 Meter, na bitte! Dann wurde unser Boot nochmals penibel nachgemessen. 5,96 Meter. Na also, das reicht doch dicke, da haben wir ja auf beiden Seiten noch mindestens 7,5cm Luft!
"No", ist dann auch die eindeutige Antwort des Kranfahrers. Erst als unser neuer Bekannter Werner, der bereits seit 15 Jahren auf der Insel lebt und mit den Hafen- leuten ein recht freundschaftliches Verhältnis hat, sich der Sache annimmt, lässt sich der Führer erweichen. Aber nur auf eigene Verantwortung und nicht heute, der Atlantik ist zu unruhig.
Das ist er aber auch noch am nächsten und über nächsten Tag. Eine Woche später reicht es dann. Wir manövrieren den Kat in das zugegeben recht enge Kranbecken und schaffen Tatsachen. Der Kranführer sichtlich beeindruckt, besteht jetzt aber darauf, dass ich ein notarielles Schreiben vorlege, indem ich mich verpflichte die Verantwortung zu übernehmen. Wieder hilft Werner und ein paar kleine Schikanen später stehen wir tatsächlich hoch und trocken auf dem Bootsplatz! |
"Casa Eddi" |
Die nächsten Tage verbringen wir mit Kleinarbeiten. So stellen wir endlich das Dach über dem Cockpit fertig, bessern die Blessuren aus, die wir uns auf der Fahrt zugezogen haben, und bereiten das Unterwasserschiff für einen neuen Anstrich vor. Aber im wesentlichen erholen wir uns ein wenig, lassen uns von Manfred und meinen Eltern diese wundervolle Insel zeigen. Besuchen die berühmte "Casa Eddi" und geniesen es endlich im warmen angekommen zu sein, während wir uns am Telefon mit Genuss schildern lassen, was für ein Sauwetter unsere Freunde und Verwandten gerade haben :-).
03.03.2008 Frank
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